aus der Verbandsarbeit

Hallo, wir sind Gustav Wehner und Klaudia Hanisch, seit gestern die neue deutsch-polnische Doppelspitze des Landesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaften in Niedersachsen e.V. Für die nächsten zwei Jahre wollen wir den Landesverband weiter stärken und unsere Mitgliedsgesellschaften darin unterstützen, lebendige Räume für deutsch-polnische Beziehungen zu bleiben, Orte des Dialogs und der Kulturvermittlung, generationsübergreifend.
Dabei sind die deutsch-polnischen Beziehungen vielschichtig: Die Gruppe der Menschen mit polnischer Einwanderungsgeschichte ist die zweitgrößte in Deutschland. Deshalb ist auch die Zusammenarbeit mit polnischen Selbstorganisationen für uns wichtig.Gerade jetzt, wo das Deutsch-Polnische Barometer zeigt, dass sich die Bilder vom jeweils anderen mitunter durch Desinformation verschlechtern, möchten wir gegenhalten. Wir stehen für eine Kultur des Miteinanders – auch des konstruktiven Streitens, aber fair und ohne Dämonisierung. Wir wissen, wie entscheidend das Ehrenamt für diese Aufgabe ist. Denn nachbarschaftliche deutsch-polnische Beziehungen entstehen nicht nur auf diplomatischen Bühnen, sie werden von Menschen gestaltet, von uns allen. Im Landesvorstand sind wir überzeugt: Für dieses Ziel lohnt es sich, eine Meile extra zu gehen.
Als stellvertretende Vorsitzende wurde Iwona Wesolinski und als Schatzmeisterin Melanie Homeier bestätigt – wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!
Vielen Dank an Deutsch-Polnische Gesellschaft Göttingen für die Gastfreundschaft und Harm Adam für die Leitung der Mitgliederversammlung. Der Vorsitzenden der dpgb Simona Koß danken wir für das Grußwort.
Landestagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaften in Niedersachsen e.V. am 18.10.2025


Rechtsstaat, Arbeitsmigration und Zusammenhalt in der deutsch-polnischen Nachbarschaft
Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4 in Göttingen
Am Samstag, den 18. Oktober 2025 fand unsere Landestagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Niedersachsen e. V. in Göttingen statt.
Am Vormittag sprach Richter und Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Richtervereinigung Thomas Guddat über die rechtsstaatliche Herausforderungen, vor denen Polen weiterhin steht. Nach den tiefgreifenden Eingriffen der PiS-Regierung in die Unabhängigkeit der Justiz, das Verfassungsgericht und die Gewaltenteilung gilt es nun, rechtsstaatliche Strukturen wiederaufzubauen. Guddat erläuterte, welche Schritte der neue Justizminister plant, um richterliche Unabhängigkeit und verfassungsmäßige Ordnung zu stärken.
Am Nachmittag berichtete der Journalist und Autor Sascha Lübbe über seine Recherchen im deutschen Niedriglohnsektor zum Buch „Ganz unten im System: wie uns Arbeitsmigrant*innen den Wohlstand sichern“. Die Zahlen sprechen für sich: Seit der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für ostmitteleuropäische EU-Mitglieder im Jahr 2011 ist der Anteil migrantischer Beschäftigter ohne deutschen Pass in diesem Bereich von etwa 10 auf rund 30 Prozent gestiegen.
Auch Pol*innen sind stark betroffen: Zwischen 40 und 45 Prozent von ihnen arbeiten in Deutschland im Niedriglohnbereich. Lübbe machte sichtbar, wie komplex die Situation ist – geprägt durch schwer durchschaubare Subunternehmerstrukturen, eingeschränkte Möglichkeiten zur Rechtsdurchsetzung und unsichere Lebens- und Arbeitsbedingungen.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie zentral Reformen im Niederiglohnsektor sind, aber auch die soziale Mobilität: Menschen müssen die Chance erhalten, aus diesen Tätigkeiten herauszukommen und ihre Fähigkeiten und Talente einzubringen. Viele Migrant*innen arbeiten weit unter ihrer Qualifikation und finden nur schwer Wege, sich in Deutschland beruflich weiterzuentwickeln.
Ein großer Dank geht an Таісія Стаховська , die die Einladung in die ukrainische Community Göttingens getragen und eigene Erfahrungen eingebracht hat. Gerade für gut ausgebildete Menschen aus der Ukraine ist es aktuell belastend, trotz schneller Sprachkenntnisse und hoher Motivation kaum Möglichkeiten zur Anerkennung ihrer Qualifikationen und zu Weiterbildung zu bekommen – und stattdessen auf Hilfstätigkeiten in Reinigung oder Kantinen verwiesen zu werden.










21.-23. November 2025 in Bremen
32. Jahrestagung der Deutsch-Polnischen und Polnisch-Deutschen Gesellschaften

Vom 21. bis 23. November 2025 findet in Bremen die 32. Jahrestagung der Deutsch-Polnischen und Polnisch-Deutschen Gesellschaften statt.
Die Tagung wird von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband e.V. und der DPG Bremen e.V. ausgerichtet.Unter dem Motto „Gemeinsame Horizonte“ widmet sich die Tagung aktuellen Fragen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und bietet Raum für Austausch, Begegnung und neue Impulse.
Ein besonderer Höhepunkt ist der feierliche Empfang im Bremer Rathaus anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen, bei dem zugleich der DIALOG-Preis 2025 an Dr. Matthias Kneip verliehen wird.Teilnahmegebühr: 49,00 € / 20,00 € (bis 30 J.)
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der DPGBV e.V. unter: dpgbv@t-online.dePressemitteilung: NGOs fordern von IntMK: Stoppt die Verschwendung von polnischem Arbeitskräftepotential!
Berlin, 16.4.2025
Anlässlich der 20. Integrationsministerkonferenz (IntMK) in Göttingen am 23. und 24. April veröffentlichen Polnischer Sozialrat e. V., Deutsch-Polnische Gesellschaften in Niedersachsen e. V. und Deutsch-Polnischer Hilfsverein POLDEH e. V. ein umfassendes Positionspapier. Die NGOs beleuchten dort die soziale Lage der polnischstämmigen Community und benennen konkrete Schritte für mehr Teilhabe, Schutz und Anerkennung – von Arbeitsrechten bis zur politischen Repräsentation.
Dr. Kamila Schöll-Mazurek, Bundesgeschäftsführerin des Polnischen Sozialrats, erklärt: „Deutsches und europäisches Arbeitsrecht hilft wenig, wenn es nicht eingehalten wird. Und im Niedriglohnsektor und bei der Saisonarbeit sind Verstöße leider eher die Regel als die Ausnahme. Wir fordern Tariftreue, verstärkte Arbeitsschutzkontrollen und zentrale Meldestellen für Arbeitsrechtsverstöße. Wir Pol*innen und Deutsche mit polnischer Einwanderungsgeschichte tragen maßgeblich zur Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur dieses Landes bei. Und trotzdem sind wir von gleichberechtigter Teilhabe noch Lichtjahre entfernt. Das muss anders werden.“
Prekäre Arbeitsbedingungen
Polnische Arbeitnehmerinnen sind oft in Branchen tätig, die von prekären Arbeitsbedingungen, niedrigen Löhnen und fehlender sozialer Absicherung geprägt sind – etwa in der häuslichen Pflege, der Fleischindustrie, der Gastronomie, der Logistik, dem Glasfaserausbau, dem Baugewerbe und der Landwirtschaft – zum Beispiel beim Spargelstechen. Insbesondere bei Werkvertrags- und Saisonarbeitskräften sind Verstöße gegen Arbeitsrecht an der Tagesordnung. Zugleich bilden Polinnen unter den EU-Migrantinnen in Deutschland die bevölkerungsstärkste Gruppe.
Probleme bei Anerkennung von Abschlüssen
Die IntMK als Gremium der Landesintergrationsministerinnen steht auch bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen in der Pflicht. Denn für die Anerkennung gelten in jedem Bundesland andere Regeln. Die Herausforderungen für Migrantinnen sind dabei so groß, dass sich Fachkräfte – insbesondere im Lehramt oder Gesundheitswesen – für einen Umzug in andere Bundesländer entscheiden, wo sie bessere Möglichkeiten zur Anerkennung und beruflichen Weiterentwicklung sehen.
Positionspapier zur Konferenz
Mit ihrem Positionspapier wenden sich der Polnische Sozialrat, die Deutsch-Polnischen Gesellschaften in Niedersachsen und der Deutsch-Polnische Hilfsverein POLDEH direkt an die Integrationsminister*innen der Bundesländer. Am Beispiel Niedersachsen zeigen sie exemplarisch auf, wo strukturelle Benachteiligungen und politische Versäumnisse sichtbar werden – doch die beschriebenen Herausforderungen bestehen, in unterschiedlicher Ausprägung, bundesweit.
Klaudia Hanisch, stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaften Niedersachsen, erklärt: „Es ist ein Novum, dass drei in Niedersachsen aktive Organisationen mit langjähriger Beratungspraxis und tiefem Einblick in die Lebensrealitäten der polnischstämmigen Community ein gemeinsames Positionspapier zur Integrationsministerkonferenz vorgelegt haben. Damit senden wir eine klare Botschaft: Wir wollen – und wir brauchen – mehr Sichtbarkeit. Als polnische migrantische Selbstorganisationen bieten wir breite Zusammenarbeit an – für eine gerechtere, vielfältige und solidarische Gesellschaft.“
Zum Positionspapier:Herunterladen
16. Februar 2025
Wir teilen den Aufruf unserer Mitgliedergesellschaft, der DPG Göttingen, um unsere Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und ein Zeichen gegen Aggression und Unterdrückung zu setzen.
Ablauf der Veranstaltung:
15:30 Uhr – Friedensgebet in der Kirche St. Paulus
16:30 Uhr – Schweigemarsch zum Marktplatz
17:00 Uhr – Kundgebung auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus

Hier folgt der offizielle Aufruf:
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Aufruf zur Kundgebung am 22. Februar 2025 in Göttingen
Am 24. Februar 2025 jährt sich die völkerrechtswidrige Invasion Russlands in die Ukraine zum dritten Mal. Drei Jahre voller Leid, Zerstörung und unermesslicher Opfer für die Menschen in der Ukraine. Drei Jahre, in denen die Ukraine unerschütterlich für ihre Freiheit, für ihre Souveränität und für die Zukunft Europas kämpft.
Der russische Angriffskrieg ist nicht nur ein brutaler Überfall auf die Ukraine – er ist ein Angriff auf die Grundwerte von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten, die uns in Europa verbinden. Die Ukraine verteidigt nicht nur ihr eigenes Existenzrecht, sondern auch die Sicherheit und Stabilität unseres gesamten Kontinents. Die Konsequenzen dieses Krieges reichen weit über die Ukraine hinaus: Sie betreffen auch Deutschland und die europäische Friedensordnung.
Die Zukunft unserer Kinder hängt davon ab, wie dieser Krieg endet. Lassen wir zu, dass Aggression belohnt wird? Oder stehen wir gemeinsam gegen Unterdrückung und Gewalt? Es liegt an uns, entschlossen für die Unterstützung der Ukraine einzutreten, damit Diktatoren nicht ungestraft Angriffskriege führen und mit dem Besitz von Atomwaffen drohen können.
Um die Ukraine in ihrem Freiheitskampf zu unterstützen, braucht es weiterhin unsere uneingeschränkte Solidarität. Militärische, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe sind entscheidend, um der Ukraine den Sieg und damit eine gerechte, sichere und friedliche Zukunft für Europa zu ermöglichen.
Daher rufen wir die Bürgerinnen und Bürger Göttingens auf, am 22. Februar 2025 um 17:00 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus gemeinsam ein starkes Zeichen der Unterstützung zu setzen.
Vor der Kundgebung findet um 15:30 Uhr in der Kirche St. Paulus ein Gebet für den Frieden statt. Anschließend beginnt um 16:30 Uhr ein Schweigemarsch zum Marktplatz, wo um 17:00 Uhr die Kundgebung beginnt.
Bei der Kundgebung werden – umrahmt von einem musikalischen Rahmenprogramm ukrainischer Künstlerinnen und Künstler – Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft sprechen. Zudem werden die Bundestagskandidatin Viola von Cramon sowie die Bundestagskandidaten Fritz Güntzler, Dr. Thorsten Heinze und Konstantin Kuhle erwartet.
Stehen Sie mit uns für die Ukraine ein. Lassen Sie uns gemeinsam Solidarität zeigen!
Slawa Ukraini!
Organisatoren: Ukrainisch-Deutschen Gemeinschaft in Südniedersachsen, Europa-Union und die Deutsch-Polnische Gesellschaft Göttingen. Gemeinsam für die Ukraine – kommt auf jeden Fall zahlreich. Jede Präsenz zählt!

Einladung zur öffentlichen Jahrestagung unseres Landesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaften Niedersachsen e.V.
„Ukrain, Polen und Deutschland – wie finden wir zusammen?“
Wann? Samstag, 16. November, 10:30 – 17:00Uhr
Wo? Jugendherberge Oldenburg (in Bahnhofsnähe), Straßburger Straße 6, 26123 Oldenburg
Beginn: Ab 10:00 Uhr Registrierung der Teilnehmer
Programm-Highlights:
10:30 Uhr: Vortrag von Artur Weigandt –Journalist für renommierte Medien wie DIE ZEIT, F.A.Z., und WELT. Artur Weigandt beleuchtet aktuelle deutsch-polnisch-ukrainische Beziehungen aus journalistischer Sicht. Er beschäftigt sich vornehmlich mit den Themen Antislawismus, der sowjetischen und postsowjetischen Geschichte, sowie den Konflikten in Belarus, Russland und der Ukraine. Sein 2023 erschienenes Buch „Die Verräter“ gibt weitere Einblicke in diese Themen aus persönlicher Perspektive.
14:15 Uhr: Vortrag von Lisa Jarzynski – Kulturwissenschaftlerin tätig in der politischen Bildungsarbeit. Lisa Jarzynski leitet in einem Club den Awareness-Bereich. Sie arbeitet zu den Themen Sexismus, Antislawismus, Safer Spaces und Awareness und schafft damit Räume für Austausch und Sensibilisierung. Ihr Vortrag beleuchtet die Zusammenhänge von Antislawismus und Sexismus und geht darauf ein, wie diskriminierende Strukturen gesellschaftlich und kulturell verankert sind.
Anmeldung: Anmeldung@dpg-oldenburg.de oder
Kommt vorbei und bringt eure Fragen mit! Wir freuen uns aufspannende Diskussionen und wertvollen intergenerationellen Austausch.